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Europa vor 1914: das goldene Zeitalter

Page history last edited by daniel.kueffer@oswa.ch 15 years, 1 month ago

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Europa vor 1914: das goldene Zeitalter?

 

 

La belle époque 

 

In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hatte alles seine Norm. Man wusste, wie viel man wofür ausgeben konnte, und so gut es ging, legte man jeden Monat einen kleinen Betrag auf die Seite. Sogar Arbeiter errangen sich einen sicheren Lohn und eine Krankenkasse. Man glaubte nicht mehr daran, dass es bald einmal wieder Krieg geben würde, denn Europa war nie stärker, reicher und schöner. Eisenbahnen und Dampfschiffe verbanden die Völker der verschiedenen Länder. Niemand musste beim Reisen ein Visum oder einen Pass zeigen. Auch der Geldumtausch war kein Problem mehr. Alles war einfacher geworden.

 

 

Grossbritannien

 

Grossbritannien war das reichste Land Europas. Dieses Land lebte aber zunehmend von seinen Reichtümern und importierte immer mehr Waren aus dem Ausland, exportierte aber viel weniger ins Ausland. Die Regierung funktionierte so, dass die Macht beim Parlament lag, vorallem beim Unterhaus. Das Unterhaus war etwas Ähnliches wie bei uns der Stände- oder Nationalrat. Der König genoss grosses Ansehen, hatte aber keinen Einfluss mehr auf die Politik.

 

 

Frankreich

 

In der industriellen Entwicklung lag Frankreich eher zurück, dagegen aber blühte die Landwirtschaft auf. Seit 1870 ist Frankreich Republik. Da es zwischen den einzelnen Parteien Unstimmigkeiten gab, wechselte die Regierung häufig. Viele bedauerten aber immer noch den Verlust von Elsass- Lothringen an das Deutsche Reich (1871) und hofften, es eines Tages wieder zurückzugewinnen.

 

 

Das Deutsche Reich

 

Die Wirtschaft des Deutschen Reichs blühte auf. Die Industrien breiteten sich aus und wurden erneuert. Deutschland wurde zum Handelsrivalen der Briten. Auch im Deutschen Reich gab es ein Parlament, den Reichstag. Die grössere Macht aber lag beim Kaiser, der den Regierungschef einsetzte und die Armee und Flotte kommandierte. Alles Militärische genoss grosses Ansehen.Das zivile Leben wurde militärisch geordnet.

 

 

Österreich-Ungarn 

 

In Österreich-Ungarn lebten viele Völker, naheliegend ist es, dass so auch viele verschiedene Sprachen gesprochen wurden. Aber unter den einzelnen Völkern verbreitete sich der Gedanke, nach dem Vorbild der Deutschen und den Italieneren, einen eigenen Nationalstaat zu gründen oder sich einem verwandten Nachbarstaat anzuschliessen. Österreich-Ungarn drohte die Auflösung. Doch die guten Vorteile des Zusammenlebens im grossen Reich erkannten nicht viele:

  • Keine Zollgrenze
  • Gute Verkehrsverbindungen
  • wirtschaftlicher und kultureller Austausch

 

 

Russland

 

Russlands Industrialisierung begann erst hundert Jahre später als in England, gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Bauernbevölkerung hatte wenig Land, um Nahrungsmittel anzupflanzen. Das meiste Land gehörte den Grossgrundbesitzern. Der letzte Herrscher, Zar Nikolaus (1894-1917) regierte allein, gestützt auf Kirche, Armee und Polizei. Es gab zwar seit 1905 ein Parlament ( die Duma ), doch hatte dieses wenig Einfluss. Unter den Arbeitern wie auch unter den Bauern wuchs die Unzufriedenheit. Verschiedene Gruppen, später die Komunistische Partei, strebten eine Revolution an.

 

 

Fragen

 

In welchen europäischen Staaten regierte vor 1914 ein Kaiser oder König?

  •  Österreich-Ungarn, Deutsches Reich, Russland, Grossbritannien

 

In welchen europäischen Staaten besass der Kaiser oder König viel Macht, in welchen nur noch wenig?

  • viel: Deutsches Reich, Russland, Österreich-Ungarn
  • wenig: Grossbritannien

 

In welchen Staaten hatte das vom Volk gewählte Parlament grossen Einfluss auf die Regierung, in welchen nur wenig?

  • viel: Frankreich, Grossbritanien
  • wenig: Deutsches Reich, Russland, Österreich-Ungarn

 

Aus welchen Volksgruppen bestand die Bevölkerung von Österreich-Ungarn?

  • Tschechen, Polen, Ungaren und Österreichern, Italienern, Serben, kroaten, Slowenen 

 

Welche der europäischen Staaten um 1914 wurden deiner Meinung nach demokratisch regiert?

  • Grossbritannien, Frankreich

          Weil das Volk die Regierung wählen konnte oder die Entscheidungen selbst fällen konnten.

 

Existieren die Grossmächte von 1914 heute noch? Sind sie immer noch Grossmächte?

  • Sie existieren grössten Teils noch: Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, Russland.

 

Inwiefern ist die Geschichte des Hauptmanns von Köpenick typisch für die Zustände im Deutschen Kaiserreich?

  • Man hinterfragte nicht, wenn ein gutangezogener Mann eine Anweisung gab. Vor allem die militärische Uniform wurde nicht in Frage gestellt.

 

Warum galt Österreich-Ungarn vor 1914 als Staat auf dem absteigenden Ast?

  • Weil das Volk nicht zusammengehalten hatte und viele verschiedene Meinungen hatte. Einzelne Volksgruppen wollten einen eigenen Staat.

 

Erkläre den Begriff <<La belle époque>>.

  • La belle époque = das schöne Zeitalter

          Zu dieser Zeit ging es den meisten Menschen in Europa gut, man hatte viele Freiheiten.

 

Teilst du, nach der Lektüre des ganzen Kapitels, die Auffassung, dass die Zeit vor 1914 ein <<goldenes Zeitalter>> war?

  • Für die Mittelschicht und die Wohlhabenden war es ein goldenes Zeitalter, die sozial tiefen Schichten litten nach wie vor Not..

 

 

 

 

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